Zeige Inhalt von Salomon, Max
Vor- und Nachname: | Max Salomon / Max S. Shellens |
Geburtstag: | 03.11.1884 |
Geburtsort: | Frankfurt am Main |
Sterbetag: | 19.02.1961 |
Sterbeort: | Plymouth, Großbritannien |
Foto/Dokument: | |
Lebensweg: |
Der Sohn des Frankfurter Kursmaklers Emil Salomon trat nach dem mit Promotion abgeschlossenen Jurastudium 1913 in die Dienste der Frankfurter Filiale der Disconto-Gesellschaft. Nach einer Reihe von Jahren avancierte er zum Leiter des Sekretariats (Konsortialabteilung). 1925 wechselte er zur Filiale Elberfeld (heute Teil von Wuppertal) der Disconto-Gesellschaft, wo er die Innenleitung übernahm. Mitte 1929 wurde er zum Volldirektor und Mitleiter der Filiale Erfurt der Disconto-Gesellschaft ernannt. Die Position behielt er auch nach der Fusion zwischen der Disconto-Gesellschaft und der Deutschen Bank bei. Zum Jahresende 1934 wurde er wegen seiner jüdischen Abstammung vorzeitig pensioniert. Schon Mitte 1934 verlegte Salomon seinen Wohnsitz zurück nach Frankfurt. Vom 11. November bis 20. Dezember 1938 war er im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Am 19. April 1939 emigrierte Salomon nach Großbritannien, seine nichtjüdische Ehefrau und seine beiden Kinder blieben zunächst in Frankfurt, entschlossen sich aber im Mai 1941 zur Auswanderung in die USA. In der Nachkriegszeit lebte die Familie in Großbritannien, wo Max Salomon, den Mädchennamen seiner Frau – Schellens – annahm und zu Shellens anglizierte. Unter dem Namen M. S. Shellens veröffentlichte er eine Reihe rechtsphilosophischer Schriften, die in Fachkreisen Beachtung fanden. |
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: | 04.03.1913 (Disconto-Gesellschaft) |
ausgeschieden: | 31.12.1934 |
Laufbahn: | 1913 - 1925 Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt am Main (1919, Prokurist, 1921 stv. Direktor) 1925 - 1929 Disconto-Gesellschaft Filiale Elberfeld 1929 Disconto-Gesellschaft Filiale Erfurt (Direktor) 1929 - 1934 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Erfurt (Direktor) |
letzte bekannte Adresse in Deutschland: | Frankfurt am Main, Eppsteiner Str. 45, dort Stolperstein verlegt im Mai 2022 auf Initiative der Deutschen Bank |
Emigration: | 19.04.1939 nach Großbritannien |
Archivquelle: | HADB, P02/S1062 |
Literatur: | M. S. Shellens, Das sittliche Verhalten zum Mitmenschen im Anschluß an Aristoteles, Hamburg: Felix Meiner Verlag 1958 |
Weblink: |
https://spurensuche.dav-frankfurtmain.de/biografien/details/Salomon-Max.html https://catalog.princeton.edu/?f%5bauthor_s%5d%5b%5d=Salomon%2C+Max%2C+1884- |
Zeige Inhalt von Simon, Emil
Zeige Inhalt von Solmssen, Georg
Vor- und Nachname: | Georg Solmssen | ||||
Geburtstag: | 07.08.1869 | ||||
Geburtsort: | Berlin | ||||
Sterbetag: | 10.01.1957 | ||||
Sterbeort: | Lugano | ||||
Foto/Dokument: |
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Lebensweg: | |||||
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: | August 1900 (Disconto-Gesellschaft) | ||||
ausgeschieden: | Ende Mai 1934 als Vorstandsmitglied, August 1938 als Aufsichtsratsmitglied | ||||
Laufbahn: | 1904 - 1911 Direktor Disconto-Gesellschaft 1911 - 1929 Geschäftsinhaber Disconto-Gesellschaft 1929 - 1934 Vorstandsmitglied Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft 1933 Vorstandssprecher Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft 1934 - 1937 Aufsichtsratsmitglied Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft 1937 - 1938 Aufsichtsratsmitglied Deutsche Bank |
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letzte bekannte Adresse in Deutschland: | Berlin, Alsenstraße 9 | ||||
Emigration: | 1938 in die Schweiz | ||||
Archivquellen: | HADB, P01/0014 | ||||
Literatur: | Harold James / Martin L. Müller (Hrsg.), Ein deutscher Bankier. Briefe aus einem halben Jahrhundert 1900-1956, München 2012 | ||||
Weblinks: | https://www.deutsche-biographie.de/gnd117462497.html |
Zeige Inhalt von Steckelmacher, Fritz
Vor- und Nachname: | Fritz Steckelmacher (Frederick Stokes) | ||
Geburtstag: | 25.05.1885 | ||
Geburtsort: | Mannheim | ||
Sterbetag: | 30.12.1987 | ||
Sterbeort: | London | ||
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Leben: | Geboren 1885 als Sohn des Mannheimer Stadtrabbiners Dr. phil. Moritz (Moshe) Steckelmacher, der aus dem tschechischen Boskovice stammte, erlangte Fritz Steckelmacher 1901 das Abitur und begann seine berufliche Laufbahn mit einer Lehre im Mannheimer Bankgeschäft Weil & Benjamin. Ab 1906 war er bei Wertpapierhäusern in London und Paris tätig. Ab Februar 1915 leistete er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Militärdienst. 1919 kehrte er zunächst für wenige Monate nach Mannheim zur Süddeutschen Disconto-Gesellschaft zurück, bevor er zum Bankgeschäft E. Ladenburg in Frankfurt als Börsenvertreter und Prokurist wechselte. Nachdem E. Ladenburg in der Fusion der Deutschen Bank und der Disconto-Gesellschaft 1929 aufgegangen war, arbeitete Steckelmacher als Börsenvertreter und Prokurist der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt und übernahm im Oktober 1931 die Position als Prokurist in der Filiale Wiesbaden. Mit Verweis auf Steckelmachers jüdische Herkunft bezog der "Betriebsführer" der Filiale Wiesbaden bereits ab September 1933 gegen ihn Stellung. Gemeinsam mit dem "Vertrauensrat" erwirkte der "Betriebsführer" schließlich seine Pensionierung zum 1.7.1935. 1939 emigrierte Steckelmacher mit seiner Ehefrau nach London. Bereits seit 1911 besaß er die britische Staatsangehörigkeit und änderte seinen Namen nach der Emigration zu Frederick Stokes. Die Pensionszahlungen an Stokes stellte die Deutsche Bank 1941 ein. In den 1950er-Jahren arbeitete er als Buchhalter bei einem Londoner Weinhändler. Sein Bruder Ernst, Bezirksrabbiner in Mannheim, wurde im KZ Lublin-Majdanek ermordert, sein Bruder Siegfried, Nervenfacharzt, emigrierte nach Israel. Frederick Stokes starb in London im Alter von 102 Jahren. | ||
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: | 01.05.1919 (E. Ladenburg) | ||
Austritt: | 01.07.1935 | ||
berufliche Laufbahn: | 01.09.1901 - 31.12.1905 Weil & Benjamin, Mannheim (Banklehre, Angestellter) 01.01.1906 - 31.07.1908 Bierer & Co., London (Korrespondent) 01.08.1908 - 01.09.1911 Paul & Schweder Co., London (Arbitragen mit Paris und Berlin) 01.10.1911 - 31.07.1914 Albert Guggenheim Co., Paris (Arbitragen mit London und Holland) 1919 Süddeutsche Disconto-Gesellschaft, Mannheim 01.05.1919 - 30.11.1929 E. Ladenburg, Frankfurt (Börsenvertreter & Prokurist) 01.12.1929 - 04.10.1931 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt (Börsenvertreter & Prokurist) 05.10.1931 - 30.06.1935 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Wiesbaden (Prokurist) 1950er Buchhalter in Londoner Weinfirma |
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letzte bekannte Adresse: | Wiesbaden, Rheinstraße 98 | ||
Emigration: | 1939 nach London | ||
Archivquellen: | HADB, P03/S1443; HADB, P33/St0007; HADB, P85/S0129/1 |
Zeige Inhalt von Steinthal, Max
Vor- und Nachname: | Max Steinthal | ||||
Geburtstag: | 24.12.1850 | ||||
Geburtsort: | Berlin | ||||
Sterbetag: | 08.12.1940 | ||||
Sterbeort: | Berlin | ||||
Foto/Dokument: |
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Lebensweg: | ausführliche Biographie |
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Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: | 13.12.1873 | ||||
ausgeschieden: | 01.05.1935 | ||||
Laufbahn: | 1866-1871 Bankhaus A. Paderstein (Lehrzeit, Prokurist) 1872-1873 A. Paderstein'scher Bankverein (Direktor) 1873-1905 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank 1905-1923 Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank 1923-1932 Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank 1932-1935 Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft |
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letzte bekannte Adresse: | Berlin, Budapester Str., Hotel Eden | ||||
Archivquellen: | HADB, SG01/079 | ||||
Literatur: | Max Fuchs: Max Steinthal zu seinem achtzigsten Geburtstag am 24. Dezember 1930 (Festschrift). Berlin 1930. Paul Wittig: Max Steinthal – Sein Wirken für die Berliner Hoch- und Untergrundbahnen. In: Die Fahrt – Zeitschrift der Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft, 3. Jahrgang, Nr. 3, Berlin 1931, S. 45-48. Erich Achterberg: Berliner Hochfinanz – Kaiser, Fürsten, Millionäre um 1900. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1965. Biografie Steinthal S. 28-33. Max Steinthal: Ein Bankier und seine Bilder. Berlin 2004. |
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Weblinks: |
https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Steinthal https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-173705/Stammbaum+der+Familie+Steinthal+%281720-1935%29 |
Zeige Inhalt von Strauss, Else
Vor- und Nachname: | Else Strauss | ||
Geburtstag: | 30.07.1896 | ||
Geburtsort: | Offenbach am Main | ||
Sterbetag: | 29.01.1943 | ||
Sterbeort: | Theresienstadt | ||
Dokument: |
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Lebensweg: | Else Strauss war die Tochter des Frankfurter Kaufmanns Siegfried Strauss und seiner Frau Flora geb. Liffmann. Nach dem Besuch des Lyzeums und der Handelsschule arbeitete sie von Mitte 1914 bis Mitte 1915 beim Frankfurter Zigarrenagenten Julius Goetz. Anfang August 1915 trat sie in die Filiale der Deutschen Bank in Frankfurt ein. Viele zum Kriegsdienst einberufene Männer wurden damals durch Frauen mit kaufmännischer Vorbildung ersetzt. Sie war eingestuft als Tarifangestellte der Gruppe II und ab 1937 der Gruppe III. Zuletzt war sie in der Wechselabteilung beschäftigt. Aufgrund einer schweren Erkrankung (Multiple Sklerose) wurde sie 1938 in den Ruhestand versetzt. Ihre Gesundheit verschlechterte sich weiterhin. Else Strauss blieb ledig. Sie verstarb Anfang 1943 im Ghetto Theresienstadt, wohin sie im August 1942 deportiert worden war. | ||
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer | 02.08.1915 | ||
ausgeschieden: | 01.04.1938 | ||
Laufbahn: | 1914 - 1915 bei Julius Goetz, Agent der Zigarrenbranche, Frankfurt 1915 - 1938 Deutsche Bank Filiale Frankfurt (zuletzt als Tarifangestellte in der Wechselabteilung) |
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letzte bekannte Adresse: | Frankfurt am Main, Marienbaderstr. 27 (vor 1935 und nach 1945 Karl-Flesch-Straße), dort Stolperstein verlegt im September 2021 auf Initiative der Deutschen Bank | ||
Transport: | 19.08.1942 von Frankfurt nach Theresienstadt (XII/I) | ||
Archivquellen: | HADB, P3/S1140 | ||
Weblinks: | https://www.holocaust.cz/en/database-of-victims/victim/34450-else-strauss/ https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=1497270< https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11643353&ind=1 |
Zeige Inhalt von Trier, Alfred
Vor- und Nachname: | Alfred Trier | ||||
Geburtstag: | 30.03.1888 | ||||
Geburtsort | Frankfurt am Main | ||||
Sterbedatum: | April 1996 | ||||
Sterbeort: | New York | ||||
Foto / Dokument: |
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Lebensweg: |
Nach dem Schulbesuch trat Alfred Trier 1903 als Lehrling in das Frankfurter Bankhaus E. Ladenburg ein. Nach seiner Ausbildung wurde er dort festangestellt und arbeitete vornehmlich im Börsenhandel. Ende 1929 wurde das Bankhaus durch die Deutsche Bank übernommen. Aufgrund allgemeiner Rationalisierungsmaßnahmen, aber auch aus gesundheitlichen Gründen, wurde Trier, inzwischen zum Prokuristen aufgestiegen, mit nur 42 Jahren frühpensioniert. |
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Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: | 01.10.1903 (E. Ladenburg) | ||||
ausgeschieden: | 31.12.1930 | ||||
Laufbahn: | 01.10.1903 - 30.11.1929 Bankhaus E. Ladenburg, Frankfurt (Lehre, Angestellter, Prokurist im Börsenhandel) 01.12.1929 - 31.12.1930 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt (Oberbeamter) |
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letzte bekannte Adresse in Deutschland: | Textorstraße 17, Frankfurt am Main | ||||
Emigration: | im Februar 1939 in die USA | ||||
Archivquelle: | HADB, P03/T0001 | ||||
Literatur: | Die Deutsche Bank in Frankfurt am Main , 2005, S. 96 | ||||
Weblink: | https://de.findagrave.com/memorial/81032481/alfred-trier |
Zeige Inhalt von Wassermann, Oscar
Vor- und Nachname: | Oscar Wassermann | ||||
Geburtstag: | 04.04.1869 | ||||
Geburtsort: | Bamberg | ||||
Sterbetag: | 08.09.1934 | ||||
Sterbeort: | Garmisch | ||||
Foto / Dokument: |
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Lebensweg: | |||||
Eintritt in die Deutsche Bank: | 01.04.1912 | ||||
ausgeschieden: | 31.12.1933 | ||||
Beruflicher Werdegang: |
1889 - 1912 Bankhaus A.E. Wassermann Bamberg, Filiale Berlin |
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letzte bekannte Adresse: | Berlin, Rauchstraße 14 | ||||
Archivquellen: | HADB, SG01/084 | ||||
Literatur: | Avraham Barkai, Oscar Wassermann und die Deutsche Bank - Bankier in schwieriger Zeit, München 2005 | ||||
Weblink: |
Zeige Inhalt von Wolff, Hans
Vor- und Nachname: | Hans Wolff | ||||
Geburtstag: | 05.04.1911 | ||||
Geburtsort: | Freiburg (Breisgau) | ||||
Sterbetag: | unbekannt | ||||
Sterbeort: | unbekannt | ||||
Foto / Dokument: |
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Lebensweg: |
Hans Wolff war der Sohn des Direktors der Filiale Freiburg der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft Willy Wolff. Nach dem Besuch des Gymnasiums bis zur Obersekunda in Freiburg, wechselte er 1928 an die dortige Oberhandelsschule, die er im folgenden Jahr nach der Unterprima abschloss. Anschließend begann er seine Lehre bei der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft Filiale Freiburg, die er nach der Fusion der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft zur Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft im Oktober 1929 in deren Freiburger Filiale fortsetzte. Nach Abschluss der Lehre arbeitete Wolff von Mitte 1931 bis Mitte 1933 in den Filialen der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft in Freiburg, Mannheim und zuletzt in Villingen. Der Anfang Juni 1933 in der antisemitischen Wochenzeitung „Der Stürmer“ erschienene, gegen ihn gerichtete Hetzartikel "Jud Wolff der Sadist von Freiburg" veranlassten ihn, aus der Bank auszuscheiden und Deutschland zu verlassen. Er emigrierte nach England. Nach dem Krieg machte er nach dem Bundesentschädigungsgesetz Ansprüche gegen den Staat aufgrund der erzwungenen Ausreise und dem damit verbundenen "Schaden im beruflichen Fortkommen" geltend. Mit der Deutschen Bank einigte er sich 1958 gegen Verzicht auf eine Wiederanstellung auf eine einmalige Zahlung. In dieser Zeit arbeitete er in England als selbständiger Fotograf. |
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Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: | 03.04.1929 (Süddeutsche Disconto-Gesellschaft) | ||||
ausgeschieden: | 30.06.1933 | ||||
Laufbahn: | 03.04.1929 - 31.03.1931 Süddeutschen Disconto-Gesellschaft Filiale Freiburg, im Oktober 1929 fusioniert zur Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Freiburg (Lehre) 31.03.1931 - 30.06.1931 Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Freiburg (Angestellter) 30.06.1931 - 01.11.1932 Deutsche Bank und Disconto- Gesellschaft Filiale Mannheim (Angestellter) 01.11.1932 - 30.06.1933 Deutsche Bank Filiale Villingen (Devisenabteilung) |
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letzte bekannte Adresse: | Niederestraße 17, Villingen | ||||
Emigration: | 1933 nach Großbritannien | ||||
Archivquellen: | HADB, P25/W26 |
Zeige Inhalt von Wolff, Willy
Vor- und Nachname: | Willy Wolff | ||
Geburtstag: | 23.05.1871 | ||
Geburtsort: | Neviges | ||
Sterbetag: | 25.01.1964 | ||
Sterbeort: | Freiburg i. Br. | ||
Dokument: |
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Lebensweg: | Willy Wolff, Sohn des Kaufmanns Markus Wolff (1833-1928) aus Neviges, besuchte das Realgymnasium in Langenberg, das er nach der 10. Klasse verließ. 1886 begann er eine dreijährige Banklehre beim Barmer Bankverein im heutigen Wuppertal. Dort blieb er noch bis 1891 als Angestellter beschäftigt. Anschließend wechselte er zur Privatbank Hermann Isaac in Ruhrort, wo er fünf Jahre als Kassierer tätig war. Von 1896 bis 1904 war er bei der Privatbank Veit L. Homburger in Karlsruhe als Kassierer und Prokurist beschäftigt. Nach einer weiteren kurzen Station in Kassel als Mitleiter beim Bankhaus Gebr. Goldschmidt, wohin ihn die Mannheimer Privatbank W.H. Ladenburg & Söhne entsandt hatte, trat er 1905 in die Dienste der neugegründeten Süddeutschen Disconto-Gesellschaft in Mannheim, die aus dem Bankhaus Ladenburg hervorgegangen war. 1906 wechselte er zur Filiale Freiburg der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft, deren Direktor er bis Ende 1932 war. Ebenfalls 1906 heiratete er Berta Haarburger (1883-1928) aus Rotweil. Das Paar hatte zwei Kinder: Margot (10.11.1907 - 07.12.2000) und Hans (05.04.1911). Zum Jahresbeginn 1933 ging Willy Wolff in Pension. Die immer stärker werdenden Repressionen des NS-Staats verlangten ihm hohe Zahlungen für die "Sühneabgabe" und die "Reichsfluchtsteuer" ab. Wolff emigrierte im Frühjahr 1939 zu seiner verheirateten Tochter nach Arnheim in den Niederlanden. Sein restliches Vermögen wurde Anfang 1940 von der Gestapo beschlagnahmt und die Pensionszahlung eingestellt. Nach dem Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen fiel er erneut unter die nationalsozialistischen Judengesetze. Im November 1942 kam er zunächst ins Sammellager Westerbork, wo sich die Familie seiner Tochter bereits seit Januar 1942 befand und bis Kriegsende 1945 verblieb. Am 18. Januar 1944 wurde Wolff von Westerbork nach Theresienstadt deportiert, wo er im Mai 1945 von sowjetischen Truppen befreit wurde. Nach kurzen Aufenthalten in England und der Schweiz kehrte Wolff im März 1947 nach Freiburg zurück, wo er seinen Lebensabend verbrachte und mit seinen Nachfolgern in der Filiale Freiburg in freundschaftlichem Kontakt stand. Die Pensionszahlungen wurden wiederaufgenommen und er erhielt eine Entschädigung für die entgangenen Leistungen. In den späten 1950er-Jahren erfolgte die Rückerstattung seiner Vermögensverluste. Wolff verstarb 1964 im Alter von 92 Jahren. |
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Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: | 01.06.1905 (Süddeutsche Disconto-Gesellschaft, Mannheim) | ||
ausgeschieden: | 01.01.1933 (pensioniert) | ||
Laufbahn: | 15.08.1886 - 15.08.1889 Barmer Bankverein, Barmen (Lehre) 15.08.1889 - 30.09.1891 Barmer Bankverein, Barmen (Angestellter) 01.10.1891 - 30.09.1892 Militärdienst 01.04.1892 - 31.12.1895 Bankhaus Hermann Isaac, Ruhrort (Kassierer) 01.04.1896 - 01.10.1904 Bankhaus Veit L. Homburger, Karlsruhe (Kassierer und Prokurist) 01.10.1904 - 01.06.1905 Bankhaus Gebr. Goldschmidt, Kassel (Mitleiter) 01.06.1905 - 31.05.1906 Süddeutsche Disconto-Gesellschaft, Mannheim 01.06.1906 - 31.12.1932 Süddeutsche Disconto-Gesellschaft Filiale Freiburg (Direktor) |
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letzte bekannte Adresse: | Günterstalerstraße 61, Freiburg i. Br. | ||
Emigration: | 01.04.1939 nach Arnheim (Niederlande) | ||
Transporte: | 18.11.1942 ins Lager Westerbork 18.01.1944 ins Lager Theresienstadt |
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Archivquellen: | HADB, P25/W20, P25/W25 | ||
Literatur: | Gerhard Hirschfeld, Niederlande, in: Wolfgang Benz (Hrsg.), Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, München 1991, S, 157. | ||
Weblinks: |
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130403310 |