Zeige Inhalt von Salomon, Max

Vor- und Nachname: Max Salomon / Max S. Shellens
Geburtstag: 03.11.1884
Geburtsort: Frankfurt am Main
Sterbetag: 19.02.1961
Sterbeort: Plymouth, Großbritannien
Foto/Dokument:
Salomon-Max--Foto-300 Max Salomon im Dezember 1927
Salomon-Max--letter-300 Schreiben von Max Salomon an den Vorstand der Deutschen Bank vom 21. Dezember 1938, worin er seine Auswanderung ankündigte und um Auskunft über seine zukünftige Pension erbat. Seine Familie blieb zunächst in Deutschland zurück und emigrierte 1941 in die USA. Die Ehefrau hatte bis dahin Pensionszahlungen der Bank erhalten. (HADB, P02/S1062)
Lebensweg:

Der Sohn des Frankfurter Kursmaklers Emil Salomon trat nach dem mit Promotion abgeschlossenen Jurastudium 1913 in die Dienste der Frankfurter Filiale der Disconto-Gesellschaft. Nach einer Reihe von Jahren avancierte er zum Leiter des Sekretariats (Konsortialabteilung). 1925 wechselte er zur Filiale Elberfeld (heute Teil von Wuppertal) der Disconto-Gesellschaft, wo er die Innenleitung übernahm. Mitte 1929 wurde er zum Volldirektor und Mitleiter der Filiale Erfurt der Disconto-Gesellschaft ernannt. Die Position behielt er auch nach der Fusion zwischen der Disconto-Gesellschaft und der Deutschen Bank bei. Zum Jahresende 1934 wurde er wegen seiner jüdischen Abstammung vorzeitig pensioniert. Schon Mitte 1934 verlegte Salomon seinen Wohnsitz zurück nach Frankfurt. Vom 11. November bis 20. Dezember 1938 war er im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Am 19. April 1939 emigrierte Salomon nach Großbritannien, seine nichtjüdische Ehefrau und seine beiden Kinder blieben zunächst in Frankfurt, entschlossen sich aber im Mai 1941 zur Auswanderung in die USA. In der Nachkriegszeit lebte die Familie in Großbritannien, wo Max Salomon, den Mädchennamen seiner Frau – Schellens – annahm und zu Shellens anglizierte. Unter dem Namen M. S. Shellens veröffentlichte er eine Reihe rechtsphilosophischer Schriften, die in Fachkreisen Beachtung fanden.

Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 04.03.1913 (Disconto-Gesellschaft)
ausgeschieden: 31.12.1934
Laufbahn: 1913 - 1925 Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt am Main (1919, Prokurist, 1921 stv. Direktor)
1925 - 1929 Disconto-Gesellschaft Filiale Elberfeld
1929 Disconto-Gesellschaft Filiale Erfurt (Direktor)
1929 - 1934 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Erfurt (Direktor)
letzte bekannte Adresse in Deutschland: Frankfurt am Main, Eppsteiner Str. 45, dort Stolperstein verlegt im Mai 2022 auf Initiative der Deutschen Bank
Emigration: 19.04.1939 nach Großbritannien
Archivquelle: HADB, P02/S1062
Literatur: M. S. Shellens, Das sittliche Verhalten zum Mitmenschen im Anschluß an Aristoteles, Hamburg: Felix Meiner Verlag 1958
Weblink:

https://spurensuche.dav-frankfurtmain.de/biografien/details/Salomon-Max.html

https://catalog.princeton.edu/?f%5bauthor_s%5d%5b%5d=Salomon%2C+Max%2C+1884-

Zeige Inhalt von Simon, Emil

Vor- und Nachname: Emil Simon
Geburtstag: 09.03.1856
Geburtsort: Friedberg (Hessen)
Sterbetag: 29.03.1934
Sterbeort: Frankfurt am Main
Foto / Dokument:
SimonFotox300 Emil Simon um 1920
SimonDok2x300 Kondolenzschreiben der Filiale Frankfurt am Main an Gertrud Simon vom 29. März 1934 (HADB, P3/S69)
Lebensweg:

Emil Simon wurde am 9. März 1856 in Friedberg geboren. 1871 begann er eine Banklehre im Frankfurter Privatbankhaus Marcus Königswarter, das ihn nach Abschluss der Lehre als Angestellten übernahm. Als die Privatbank 1878 in Liquidation trat, wechselte er zum Frankfurter Bankverein. Mit dem Aufgehen des Frankfurter Bankvereins in der 1886 neugegründeten Filiale Frankfurt der Deutschen Bank stieg Simon zu deren Börsenvertreter und Chef der Börsenabteilung auf. Seine Ernennung zum Prokuristen folgte 1890. 1895 heiratete er Gertrud Epstein (geb. 1873 in London). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Siegfried (später Frederick) Hermann Simon (geb. 1899) und Hermann Ernst Simon (geb. 1900). 1911 wurde Emil Simon zum stellvertretenden Direktor der Filiale Frankfurt der Deutschen Bank ernannt. Zum Jahrbeginn 1925 trat er in Pension.
Emil Simon verstarb im Frühjahr 1934, wodurch er persönliche Verfolgungen des NS-Regime nicht mehr erleben musste. Seine Frau Gertrud emigrierte im November 1935 nach Großbritannien. Sie verstarb am 19. September 1943 in London. Auch den beiden Söhnen gelang die Flucht aus Deutschland. Frederick ging wie seine Mutter nach Großbritannien, wo er in Merstham am 23. November 1984 verstarb. Hermann emigrierte 1937 in die USA, diente in den US-Streitkräften und ließ sich in New York als Anwalt nieder, wo er am 14. August 1990 verstarb.

Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 01.08.1878 (Frankfurter Bankverein)
ausgeschieden: 01.01.1925
Laufbahn: 1871 Bankhaus Marcus Königswarter, Frankfurt am Main (Lehre und Angestellter)
01.08.1878 Frankfurter Bankverein (Angestellter)
01.10.1886 Deutsche Bank Filiale Frankfurt am Main (Börsenvertreter und Chef der Börsenabteilung)
19.12.1890 Deutsche Bank Filiale Frankfurt am Main (Prokurist)
21.12.1911 Deutsche Bank Filiale Frankfurt am Main (stellvertretender Direktor)
Oktober 1924 Deutsche Treuhand A.G. für Warenverkehr, Berlin (Vertrauensmann)
01.01.1925 Pensionierung
letzte bekannte Adresse in Deutschland: Finkenhofstraße 40, Frankfurt am Main
Archivquelle: HADB, P3/S1435, P3/S69
Weblink:

https://www.geni.com/people/Emil-Simon/6000000176905082929

Zeige Inhalt von Solmssen, Georg

Vor- und Nachname: Georg Solmssen
Geburtstag: 07.08.1869
Geburtsort: Berlin
Sterbetag: 10.01.1957
Sterbeort: Lugano
Foto/Dokument:
Solmssen_Georg_Fotografie um 1920_Breite 300_dotCMS Georg Solmssen um 1920
Solmssen_Georg_Schreiben Urbig_erste-Seite_Breite 300_dotCMS In einem Brief vom 9. April 1933 an den Aufsichtsratsvorsitzenden Franz Urbig äußerte sich Solmssen prophetisch über das kommende Schicksal der Wirtschaftselite jüdischer Herkunft: "Ich fürchte, wir stehen erst am Anfange einer Entwicklung, welche zielbewußt, nach wohlangelegtem Plane auf wirtschaftliche und moralische Vernichtung aller in Deutschland lebenden Angehörigen der jüdischen Rasse, und zwar völlig unterschiedslos, gerichtet ist."
(HADB, P01/0014)
Lebensweg:

ausführliche Biographie

Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: August 1900 (Disconto-Gesellschaft)
ausgeschieden: Ende Mai 1934 als Vorstandsmitglied, August 1938 als Aufsichtsratsmitglied
Laufbahn: 1904 - 1911 Direktor Disconto-Gesellschaft
1911 - 1929 Geschäftsinhaber Disconto-Gesellschaft
1929 - 1934 Vorstandsmitglied Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft
1933 Vorstandssprecher Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft
1934 - 1937 Aufsichtsratsmitglied Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft
1937 - 1938 Aufsichtsratsmitglied Deutsche Bank
letzte bekannte Adresse in Deutschland: Berlin, Alsenstraße 9
Emigration: 1938 in die Schweiz
Archivquellen: HADB, P01/0014
Literatur: Harold James / Martin L. Müller (Hrsg.), Ein deutscher Bankier. Briefe aus einem halben Jahrhundert 1900-1956, München 2012
Weblinks: https://www.deutsche-biographie.de/gnd117462497.html

Zeige Inhalt von Steckelmacher, Fritz

Vor- und Nachname: Fritz Steckelmacher (Frederick Stokes)
Geburtstag: 25.05.1885
Geburtsort: Mannheim
Sterbetag: 30.12.1987
Sterbeort: London
Foto / Dokument:
Steckelmacher-Fritz--Schreiben intern--300 Schreiben der Personal-Abteilung der Berliner Zentrale an die Direktion der Filiale Frankfurt. Der Betriebsführer sowie der Vertrauensrat der Filiale Wiesbaden hatten sich zuvor wiederholt an die Direktion in Frankfurt mit der Forderung gewandt, Steckelmacher aufgrund seiner jüdischen Herkunft zu versetzen oder zu pensionieren. Die Personal-Abteilung der Berliner Zentrale gab diesem Druck widerwillig nach und pensionierte Steckelmacher zum Juli 1935 vorzeitig. (HADB, P03/S1443)
Leben: Geboren 1885 als Sohn des Mannheimer Stadtrabbiners Dr. phil. Moritz (Moshe) Steckelmacher, der aus dem tschechischen Boskovice stammte, erlangte Fritz Steckelmacher 1901 das Abitur und begann seine berufliche Laufbahn mit einer Lehre im Mannheimer Bankgeschäft Weil & Benjamin. Ab 1906 war er bei Wertpapierhäusern in London und Paris tätig. Ab Februar 1915 leistete er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Militärdienst. 1919 kehrte er zunächst für wenige Monate nach Mannheim zur Süddeutschen Disconto-Gesellschaft zurück, bevor er zum Bankgeschäft E. Ladenburg in Frankfurt als Börsenvertreter und Prokurist wechselte. Nachdem E. Ladenburg in der Fusion der Deutschen Bank und der Disconto-Gesellschaft 1929 aufgegangen war, arbeitete Steckelmacher als Börsenvertreter und Prokurist der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt und übernahm im Oktober 1931 die Position als Prokurist in der Filiale Wiesbaden. Mit Verweis auf Steckelmachers jüdische Herkunft bezog der "Betriebsführer" der Filiale Wiesbaden bereits ab September 1933 gegen ihn Stellung. Gemeinsam mit dem "Vertrauensrat" erwirkte der "Betriebsführer" schließlich seine Pensionierung zum 1.7.1935. 1939 emigrierte Steckelmacher mit seiner Ehefrau nach London. Bereits seit 1911 besaß er die britische Staatsangehörigkeit und änderte seinen Namen nach der Emigration zu Frederick Stokes. Die Pensionszahlungen an Stokes stellte die Deutsche Bank 1941 ein. In den 1950er-Jahren arbeitete er als Buchhalter bei einem Londoner Weinhändler. Sein Bruder Ernst, Bezirksrabbiner in Mannheim, wurde im KZ Lublin-Majdanek ermordert, sein Bruder Siegfried, Nervenfacharzt, emigrierte nach Israel. Frederick Stokes starb in London im Alter von 102 Jahren.
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 01.05.1919 (E. Ladenburg)
Austritt: 01.07.1935
berufliche Laufbahn: 01.09.1901 - 31.12.1905 Weil & Benjamin, Mannheim (Banklehre, Angestellter) 
01.01.1906 - 31.07.1908 Bierer & Co., London (Korrespondent)
01.08.1908 - 01.09.1911 Paul & Schweder Co., London (Arbitragen mit Paris und Berlin)
01.10.1911 - 31.07.1914 Albert Guggenheim Co., Paris (Arbitragen mit London und Holland)
1919 Süddeutsche Disconto-Gesellschaft, Mannheim
01.05.1919 - 30.11.1929 E. Ladenburg, Frankfurt (Börsenvertreter & Prokurist)
01.12.1929 - 04.10.1931 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt (Börsenvertreter & Prokurist)
05.10.1931 - 30.06.1935 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Wiesbaden (Prokurist)
1950er Buchhalter in Londoner Weinfirma
letzte bekannte Adresse: Wiesbaden, Rheinstraße 98
Emigration: 1939 nach London
Archivquellen: HADB, P03/S1443; HADB, P33/St0007; HADB, P85/S0129/1

Zeige Inhalt von Steinthal, Max

Vor- und Nachname: Max Steinthal
Geburtstag: 24.12.1850
Geburtsort: Berlin
Sterbetag: 08.12.1940
Sterbeort: Berlin
Foto/Dokument:
Steinthal, Max_300 Max Steinthal um 1925
Steinthal, Max_Gruppenbild_300 Gruppenbild aus Anlass des 80. Geburtstag von Max Steinthal im Dezember 1930 in seinem Berliner Haus in der  Uhlandstraße. Der Jubilar sitzt zwischen den Damen in er Mitte, rechts neben ihm seine Ehefrau Fanny. Hinter ihnen stehen zahlreiche Vorstände und Aufsichtsräte der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, darunter seine jüdischen Kollegen Theodor Frank (4. v.l.), Oscar Wassermann (7. v.l.), Georg Solmssen (2. v.r.).
Lebensweg:  
ausführliche Biographie
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 13.12.1873
ausgeschieden: 01.05.1935
Laufbahn: 1866-1871 Bankhaus A. Paderstein (Lehrzeit, Prokurist)
1872-1873 A. Paderstein'scher Bankverein (Direktor)
1873-1905 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank
1905-1923 Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank
1923-1932 Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank
1932-1935 Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft
letzte bekannte Adresse: Berlin, Budapester Str., Hotel Eden
Archivquellen: HADB, SG01/079
Literatur: Max Fuchs: Max Steinthal zu seinem achtzigsten Geburtstag am 24. Dezember 1930 (Festschrift). Berlin 1930.
Paul Wittig: Max Steinthal – Sein Wirken für die Berliner Hoch- und Untergrundbahnen. In: Die Fahrt – Zeitschrift der Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft, 3. Jahrgang, Nr. 3, Berlin 1931, S. 45-48.
Erich Achterberg: Berliner Hochfinanz – Kaiser, Fürsten, Millionäre um 1900. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1965. Biografie Steinthal S. 28-33.
Max Steinthal: Ein Bankier und seine Bilder. Berlin 2004.
Weblinks:

https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Steinthal

https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-173705/Stammbaum+der+Familie+Steinthal+%281720-1935%29

Zeige Inhalt von Strauss, Else

Vor- und Nachname: Else Strauss
Geburtstag: 30.07.1896
Geburtsort: Offenbach am Main
Sterbetag: 29.01.1943
Sterbeort: Theresienstadt
Dokument:
Strauss. Else, Schreiben 20-7-1940_Breite 300_dotCMS Schreiben von Else Strauss an die Geschäftsleitung der Deutschen Bank Filiale Frankfurt vom 18. Juli 1940 anlässlich des 25. Jahrestages ihres Eintritts in die Deutsche Bank.
Lebensweg: Else Strauss war die Tochter des Frankfurter Kaufmanns Siegfried Strauss und seiner Frau Flora geb. Liffmann. Nach dem Besuch des Lyzeums und der Handelsschule arbeitete sie von Mitte 1914 bis Mitte 1915 beim Frankfurter Zigarrenagenten Julius Goetz. Anfang August 1915 trat sie in die Filiale der Deutschen Bank in Frankfurt ein. Viele zum Kriegsdienst einberufene Männer wurden damals durch Frauen mit kaufmännischer Vorbildung ersetzt. Sie war eingestuft als Tarifangestellte der Gruppe II und ab 1937 der Gruppe III. Zuletzt war sie in der Wechselabteilung beschäftigt. Aufgrund einer schweren Erkrankung (Multiple Sklerose) wurde sie 1938 in den Ruhestand versetzt. Ihre Gesundheit verschlechterte sich weiterhin. Else Strauss blieb ledig. Sie verstarb Anfang 1943 im Ghetto Theresienstadt, wohin sie im August 1942 deportiert worden war.
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer 02.08.1915
ausgeschieden: 01.04.1938
Laufbahn: 1914 - 1915 bei Julius Goetz, Agent der Zigarrenbranche, Frankfurt
1915 - 1938 Deutsche Bank Filiale Frankfurt (zuletzt als Tarifangestellte in der Wechselabteilung)
letzte bekannte Adresse: Frankfurt am Main, Marienbaderstr. 27 (vor 1935 und nach 1945 Karl-Flesch-Straße), dort Stolperstein verlegt im September 2021 auf Initiative der Deutschen Bank
Transport: 19.08.1942 von Frankfurt nach Theresienstadt (XII/I) 
Archivquellen: HADB, P3/S1140
Weblinks: https://www.holocaust.cz/en/database-of-victims/victim/34450-else-strauss/

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=1497270<

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11643353&ind=1

Zeige Inhalt von Trier, Alfred

Vor- und Nachname: Alfred Trier
Geburtstag: 30.03.1888
Geburtsort Frankfurt am Main
Sterbedatum: April 1996
Sterbeort: New York
Foto / Dokument:
TrierFotox300 Ein Vertreter der Deutschen Bank gratuliert Alfred Trier (Mitte) anlässlich seines 100. Geburtstags 1988 in New York. Rechts seine Ehefrau Adele.
TrierDokx300 Zur Weiterzahlung der Pension musste Alfred Trier im August 1941 aus dem Exil eine Lebensbescheinigung nachweisen. Da zu diesem Zeitpunkt das deutsche Konsulat seine Tätigkeit bereits eingestellt hatte, beauftragte er damit einen New Yorker Notar. (HADB, P03/T0001)
Lebensweg:

Nach dem Schulbesuch trat Alfred Trier 1903 als Lehrling in das Frankfurter Bankhaus E. Ladenburg ein. Nach seiner Ausbildung wurde er dort festangestellt und arbeitete vornehmlich im Börsenhandel. Ende 1929 wurde das Bankhaus durch die Deutsche Bank übernommen. Aufgrund allgemeiner Rationalisierungsmaßnahmen, aber auch aus gesundheitlichen Gründen, wurde Trier, inzwischen zum Prokuristen aufgestiegen, mit nur 42 Jahren frühpensioniert.
Im Februar 1939 emigrierte er mit seiner Ehefrau Adele, geborene Abraham, und seinem Sohn Paul (aus erster Ehe) nach New York. Mit dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten im Dezember 1941 endeten die Pensionszahlungen der Deutschen Bank. Nach 1945 wurden sie wieder aufgenommen. Trotz seiner angegriffenen körperlichen Konstitution erreichte Alfred Trier mit 108 Jahren ein außergewöhnlich hohes Alter. Zu seinem 100. Geburtstag gratulierte ihm 1988 eine Abordnung der Deutschen Bank in New York.

Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 01.10.1903 (E. Ladenburg)
ausgeschieden: 31.12.1930
Laufbahn: 01.10.1903 - 30.11.1929 Bankhaus E. Ladenburg, Frankfurt (Lehre, Angestellter, Prokurist im Börsenhandel)
01.12.1929 - 31.12.1930 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt (Oberbeamter)
letzte bekannte Adresse in Deutschland: Textorstraße 17, Frankfurt am Main
Emigration: im Februar 1939 in die USA
Archivquelle: HADB, P03/T0001
Literatur: Die Deutsche Bank in Frankfurt am Main , 2005, S. 96
Weblink: https://de.findagrave.com/memorial/81032481/alfred-trier

Zeige Inhalt von Wassermann, Oscar

Vor- und Nachname: Oscar Wassermann
Geburtstag: 04.04.1869
Geburtsort: Bamberg
Sterbetag: 08.09.1934
Sterbeort: Garmisch
Foto / Dokument:
Wassermann_Oscar_painting_300 Oscar Wassermann auf einem undatierten Gemälde von Raffael Schuster Woldan
Wassermann_Oscar_letter_300 Abschiedswort Oscar Wassermanns anlässlich seines offiziellen Ausscheidens im Dezember 1933. Als Faksimile abgedruckt in der Mitarbeiterzeitschrift 'Monatshefte der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft': "Mir war es nicht mehr vergönnt, durch die Wirren der Vergangenheit und die Schwierigkeiten der Gegenwart hindurch die Bank zu alter Kraft und Größe zurückzuführen."
Lebensweg:

ausführliche Biographie

Eintritt in die Deutsche Bank: 01.04.1912
ausgeschieden: 31.12.1933
Beruflicher Werdegang:

1889 - 1912 Bankhaus A.E. Wassermann Bamberg, Filiale Berlin
1912 - 1933 Deutsche Bank (Vorstandsmitglied, seit 1923 Vorstandssprecher)

letzte bekannte Adresse: Berlin, Rauchstraße 14 
Archivquellen: HADB, SG01/084
Literatur: Avraham Barkai, Oscar Wassermann und die Deutsche Bank - Bankier in schwieriger Zeit, München 2005
Weblink:

https://de.wikipedia.org/wiki/Oscar_Wassermann

Zeige Inhalt von Wolff, Hans

Vor- und Nachname: Hans Wolff
Geburtstag: 05.04.1911
Geburtsort: Freiburg (Breisgau)
Sterbetag: unbekannt
Sterbeort: unbekannt
Foto / Dokument:
HansWolffphotox300 Hans Wolff 1932
HansWolffdocx300 Das Landesamt für Wiedergutmachung in Freiburg bat mit Schreiben vom 7. Februar 1958 die Deutsche Bank in Freiburg um Auskunft, um über den Antrag von Hans Wolff wegen "verfolgungsbedingten Schadens im beruflichen Fortkommen" zu entscheiden.
(HADB, P25/W26)
Lebensweg:

Hans Wolff war der Sohn des Direktors der Filiale Freiburg der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft Willy Wolff. Nach dem Besuch des Gymnasiums bis zur Obersekunda in Freiburg, wechselte er 1928 an die dortige Oberhandelsschule, die er im folgenden Jahr nach der Unterprima abschloss. Anschließend begann er seine Lehre bei der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft Filiale Freiburg, die er nach der Fusion der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft zur Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft im Oktober 1929 in deren Freiburger Filiale fortsetzte. Nach Abschluss der Lehre arbeitete Wolff von Mitte 1931 bis Mitte 1933 in den Filialen der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft in Freiburg, Mannheim und zuletzt in Villingen. Der Anfang Juni 1933 in der antisemitischen Wochenzeitung „Der Stürmer“ erschienene, gegen ihn gerichtete Hetzartikel "Jud Wolff der Sadist von Freiburg" veranlassten ihn, aus der Bank auszuscheiden und Deutschland zu verlassen. Er emigrierte nach England. Nach dem Krieg machte er nach dem Bundesentschädigungsgesetz Ansprüche gegen den Staat aufgrund der erzwungenen Ausreise und dem damit verbundenen "Schaden im beruflichen Fortkommen" geltend. Mit der Deutschen Bank einigte er sich 1958 gegen Verzicht auf eine Wiederanstellung auf eine einmalige Zahlung. In dieser Zeit arbeitete er in England als selbständiger Fotograf.

Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 03.04.1929 (Süddeutsche Disconto-Gesellschaft)
ausgeschieden: 30.06.1933
Laufbahn: 03.04.1929 - 31.03.1931 Süddeutschen Disconto-Gesellschaft Filiale Freiburg, im Oktober 1929 fusioniert zur Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Freiburg (Lehre)
31.03.1931 - 30.06.1931 Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Freiburg (Angestellter)
30.06.1931 - 01.11.1932 Deutsche Bank und Disconto- Gesellschaft Filiale Mannheim (Angestellter)
01.11.1932 - 30.06.1933 Deutsche Bank Filiale Villingen (Devisenabteilung)
letzte bekannte Adresse: Niederestraße 17, Villingen
Emigration: 1933 nach Großbritannien
Archivquellen: HADB, P25/W26

Zeige Inhalt von Wolff, Willy

Vor- und Nachname: Willy Wolff
Geburtstag: 23.05.1871
Geburtsort: Neviges
Sterbetag: 25.01.1964
Sterbeort: Freiburg i. Br.
Dokument:
WolfWillyDok300 Schreiben der Filiale Freiburg an den Führungsstab Hamburg der Deutschen Bank vom 19. März 1947, worin die Rückkehr von Willy Wolff nach Freiburg, die Wiederaufnahme der Pensionszahlungen und sein Schicksal während der nationalsozialistischen Verfolgungen geschildert wird.
(HADB, P25/W20)
Lebensweg: Willy Wolff, Sohn des Kaufmanns Markus Wolff (1833-1928) aus Neviges, besuchte das Realgymnasium in Langenberg, das er nach der 10. Klasse verließ. 1886 begann er eine dreijährige Banklehre beim Barmer Bankverein im heutigen Wuppertal. Dort blieb er noch bis 1891 als Angestellter beschäftigt. Anschließend wechselte er zur Privatbank Hermann Isaac in Ruhrort, wo er fünf Jahre als Kassierer tätig war. Von 1896 bis 1904 war er bei der Privatbank Veit L. Homburger in Karlsruhe als Kassierer und Prokurist beschäftigt. Nach einer weiteren kurzen Station in Kassel als Mitleiter beim Bankhaus Gebr. Goldschmidt, wohin ihn die Mannheimer Privatbank W.H. Ladenburg & Söhne entsandt hatte, trat er 1905 in die Dienste der neugegründeten Süddeutschen Disconto-Gesellschaft in Mannheim, die aus dem Bankhaus Ladenburg hervorgegangen war. 1906 wechselte er zur Filiale Freiburg der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft, deren Direktor er bis Ende 1932 war. Ebenfalls 1906 heiratete er Berta Haarburger (1883-1928) aus Rotweil. Das Paar hatte zwei Kinder: Margot (10.11.1907 - 07.12.2000) und Hans (05.04.1911). Zum Jahresbeginn 1933 ging Willy Wolff in Pension.

Die immer stärker werdenden Repressionen des NS-Staats verlangten ihm hohe Zahlungen für die "Sühneabgabe" und die "Reichsfluchtsteuer" ab. Wolff emigrierte im Frühjahr 1939 zu seiner verheirateten Tochter nach Arnheim in den Niederlanden. Sein restliches Vermögen wurde Anfang 1940 von der Gestapo beschlagnahmt und die Pensionszahlung eingestellt. Nach dem Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen fiel er erneut unter die nationalsozialistischen Judengesetze. Im November 1942 kam er zunächst ins Sammellager Westerbork, wo sich die Familie seiner Tochter bereits seit Januar 1942 befand und bis Kriegsende 1945 verblieb. Am 18. Januar 1944 wurde Wolff von Westerbork nach Theresienstadt deportiert, wo er im Mai 1945 von sowjetischen Truppen befreit wurde. Nach kurzen Aufenthalten in England und der Schweiz kehrte Wolff im März 1947 nach Freiburg zurück, wo er seinen Lebensabend verbrachte und mit seinen Nachfolgern in der Filiale Freiburg in freundschaftlichem Kontakt stand. Die Pensionszahlungen wurden wiederaufgenommen und er erhielt eine Entschädigung für die entgangenen Leistungen. In den späten 1950er-Jahren erfolgte die Rückerstattung seiner Vermögensverluste. Wolff verstarb 1964 im Alter von 92 Jahren.
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 01.06.1905 (Süddeutsche Disconto-Gesellschaft, Mannheim)
ausgeschieden: 01.01.1933 (pensioniert)
Laufbahn: 15.08.1886 - 15.08.1889 Barmer Bankverein, Barmen (Lehre)
15.08.1889 - 30.09.1891 Barmer Bankverein, Barmen (Angestellter)
01.10.1891 - 30.09.1892 Militärdienst
01.04.1892 - 31.12.1895 Bankhaus Hermann Isaac, Ruhrort (Kassierer)
01.04.1896 - 01.10.1904 Bankhaus Veit L. Homburger, Karlsruhe (Kassierer und Prokurist)
01.10.1904 - 01.06.1905 Bankhaus Gebr. Goldschmidt, Kassel (Mitleiter)
01.06.1905 - 31.05.1906 Süddeutsche Disconto-Gesellschaft, Mannheim
01.06.1906 - 31.12.1932 Süddeutsche Disconto-Gesellschaft Filiale Freiburg (Direktor)
letzte bekannte Adresse: Günterstalerstraße 61, Freiburg i. Br.
Emigration: 01.04.1939 nach Arnheim (Niederlande)
Transporte: 18.11.1942 ins Lager Westerbork
18.01.1944 ins Lager Theresienstadt
Archivquellen: HADB, P25/W20, P25/W25
Literatur: Gerhard Hirschfeld, Niederlande, in: Wolfgang Benz (Hrsg.), Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, München 1991, S, 157.
Weblinks:

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130403310

https://www.gedenkbuch-wuppertal.de/de/person/wolff-4