Zeige Inhalt von Gemmer, Wilhelm

Vor- und Nachname: Wilhelm Gemmer
Geburtstag: 06.05.1880
Geburtsort: Singhofen
Sterbetag: 14.04.1971
Sterbeort: Königstein
Foto / Document:
Foto-Wilhelm-Gemmer-1964-300 Wilhelm Gemmer 1964
Dokument-Wilhelm-Gemmer-Auskunft-Ehefrau-1946-300

Offizielle Mitteilung der Rückführungsabteilung des Arbeits- und Sozialministeriums in Prag an Wilhelm Gemmer, in der die Deportation und Ermordung seiner Ehefrau im KZ Theresienstadt bestätigt wird. Die Rückführungsabteilung in Prag war zwischen 1945-1949 für die Belange von Remigranten, Flüchtlingen und Überlebenden der KZs zuständig. (HADB, P03/G0107)

Leben:

Wilhelm Gemmer wurde 1880 in Singhofen bei Nassau geboren. Er war evangelisch, konvertierte jedoch bei der Heirat mit seiner Frau Luise zum jüdischen Glauben. 1906 trat er in die Disconto-Gesellschaft ein und war nach der Fusion mit der Deutschen Bank 1929 in der Buchhaltung der Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt tätig. Zum 1. Oktober 1931 wurde er aus gesundheitlichen Gründen im Alter von 51 Jahren pensioniert. Gemmer emigrierte im August 1939 nach Großbritannien, wo er 1940 in Douglas auf der Isle of Man interniert wurde. Er kehrte nach dem Zweiten Weltkrieg in sein altes Wohnhaus in der Kirchstraße 12 in Königstein zurück, wo er im Alter von 90 Jahren verstarb. Seine Frau wurde 1942 in Theresienstadt und seine Tochter 1943 in Auschwitz ermordet.

Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 15.06.1906 (Disconto-Gesellschaft)
Austritt: 30.09.1931
Laufbahn: 15.06.1906 - 29.10.1929 Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt
29.10.1929 - 30.09.1931 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt (Buchhaltung)
letzte bekannte Adresse: Königstein, Kirchstraße 12 (nach dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrt)
Emigration: im August 1939 nach Großbritannien; 1940 interniert in Douglas (Isle of Man)
Archivquellen: HADB, P03/G0133; HADB, P03/G0107
Weblink:

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=de&itemId=11503935&ind=1

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=de&itemId=11503936&ind=1

Zeige Inhalt von Grünewald, Siegfried

Vor- und Nachname: Siegfried Grünewald
Geburtstag: 20.07.1877
Geburtsort: Frankfurt am Main
Sterbetag: 17.06.1943
Sterbeort: Frankfurt am Main
Foto / Dokument:
Grünewald_Siegfried_300 Siegfried Grünewald 1931
Grünewald, Siegfried_letter_300 Aktennotiz Filiale Frankfurt vom 02.06.1933: "Ich habe Herrn Grünewald [...] mitgeteilt, dass beschlossen worden ist, ihn zum Jahresende zu pensionieren und dass er sich demgemäss als beurlaubt betrachten könne. Herrn Grünewald ist diese Mitteilung überraschend gekommen und er hat die Bitte ausgesprochen, da er noch ein schulpflichtiges Kind habe, bei der Zentrale dafür einzutreten, dass die Pensionierung um ein Jahr hinausgeschoben werden würde. Ich habe Herrn Grünewald keine Hoffnung gemacht [...]."
(HADB,  P03/G0521)
Leben: Der Sohn eines Bierhändlers verbrachte sein gesamtes Leben in Frankfurt am Main. Nach einer Lehre im Bankgeschäft Gebrüder Neustadt von 1892 bis 1894 war er dort bis 1907 beschäftigt. Im Anschluss trat er in die Disconto-Gesellschaft ein, für die er, unterbrochen nur durch den Militärdienst im Ersten Weltkrieg, bis 1929 beschäftigt war. Nach deren Fusion mit der Deutschen Bank blieb er dort bis zu seiner Zwangspensionierung zum Jahresende 1933 tätig. Da er mit einer Nichtjüdin verheiratet war, wurde er nicht deportiert.
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 12.01.1907 (Disconto-Gesellschaft)
Austritt: 31.12.1933
Berufliche Laufbahn: 1907 - 1910 Disconto-Gesellschaft, Filiale Frankfurt (Korrespondenz)
1910 - 1913 Disconto-Gesellschaft, Filiale Frankfurt (Effektenbüro)
1913 - 1916 Disconto-Gesellschaft, Filiale Frankfurt (Depositenkassenkassierer)
1918 - 1920 Disconto-Gesellschaft, Filiale Frankfurt (Abteilungsführer im Effektenbüro)
1920 - 1924 Disconto-Gesellschaft, Filiale Frankfurt (Vorsteher Depositenkasse Mainzer Landstraße)
1924 - 1928 Disconto-Gesellschaft, Filiale Frankfurt (Vorsteher Depositenkasse Konstablerwache)
01.04.1928 Prokurist
1928 - 29.10.1929 Disconto-Gesellschaft, Filiale Frankfurt (Zentralleitung Depositenkassen)
29.10.1929 - 31.12.1933 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Filiale Frankfurt (Depositenkassenüberwachung)
letzte bekannte Adresse: Frankfurt am Main, Eschersheimer Landstraße 132
Archivquellen: HADB, P03/G0400; HADB, P03/G0509; HADB, P03/G0521

Zeige Inhalt von Heidenfeld, Richard

Vor- und Nachname: Richard Heidenfeld
Geburtstag: 14.03.1882
Geburtsort: Gleiwitz
Sterbetag: 27.05.1954
Sterbeort: London
Foto / Dokument:
Heidenfeld-Richard--Foto--300 Richard Heidenfeld 1930
Heidenfeld-Richard--Brief--300 Abschrift eines Briefes von Richard Heidenfeld an die Deutsche Bank vom 3. Mai 1939, in dem er seine Emigration in die USA über Kuba ankündigt und einen Bevollmächtigten für seine geschäftlichen Angelegenheiten in Deutschland benennt. Entgegen dieser Pläne wanderte Heidenfeld mit seiner Frau nach London aus. (HADB, P02/H0364) 
Leben:

Richard Heidenfeld wurde 1882 als Sohn des Fabrikbesitzers Isaac Heidenfeld in Gleiwitz geboren. Nach einer Lehre und anschließender Anstellung bei der Breslauer Disconto-Bank in Gleiwitz, baute er ab 1909 die Leipziger Filiale der Dresdner Bank mit auf. Seine Tätigkeit bei der Dresdner Bank wurde durch einen fünfmonatigen Militärdienst im Ersten Weltkrieg unterbrochen. 1922 wurde er dann zum Direktor der Disconto-Gesellschaft Filiale Leipzig ernannt, kehrte jedoch acht Jahre später als Filial-Direktor nach Leipzig zurück. Bei der Besetzung des Direktoren-Postens spielten laut Aktenvermerk der Personalabteilung nicht nur seine guten Kenntnisse des Bankplatzes, sondern ebenso seine Konfession eine Rolle - auch die Geschäftsinhaber der Disconto-Gesellschaft waren zu einem großen Teil jüdischer Herkunft. Kurz darauf, im Zuge der Fusion der Disconto-Gesellschaft mit der Deutschen Bank, wurde Heidenfeld zum Direktor der Berliner Zentrale der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft ernannt. Ende 1937 fasste der Vorstand der Deutschen Bank den Beschluss, Heidenfeld aufgrund seiner jüdischen Herkunft zu entlassen. Daraufhin wurde dieser im April 1938 beurlaubt und Anfang 1939 im Alter von 57 Jahren vorzeitig pensioniert. Heidenfeld verließ Deutschland im Mai 1939 mit seiner Ehefrau Adelheid per Schiff, der Iberia, um über Kuba in die USA auszuwandern. Auf Kuba wurde das Paar für zehn Wochen interniert und anschließend nach Europa zurückgeschickt. Auf diese Weise gelangte das Ehepaar unfreiwillig nach London. Obwohl Heidenfeld an seinen Emigrationsplänen in die USA festhielt, blieb er letztlich bis zu seinem Tod 1954 in London. Mit seinen Pensionszahlungen der Deutschen Bank unterstützte er verschiedene Familienmitglieder und seinen Generalbevollmächtigten Benno Walter in Deutschland. Ab Juni 1940 pfändete das Finanzamt seine Pensionsbezüge aufgrund der so genannten Judenvermögensabgabe, und im September 1941 wurde seine Pension von der Geheimen Staatspolizei beschlagnahmt. Alle 1941 noch lebenden Geschwister Eugen, Alfred und Else sowie sein Generalbevollmächtigter Benno Walter wurden in den KZs Theresienstadt, Treblinka oder Auschwitz ermordet. 

Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 01.04.1922 (Disconto-Gesellschaft)
Austritt: 31.03.1939 (beurlaubt seit 07.04.1938)
berufliche Laufbahn: 1900 - 1905 Breslauer Disconto-Bank Gleiwitz (Lehre, Beamter)
1905 - 1909 Dresdner Bank Berlin
1909 - 1922 Dresdner Bank Leipzig (Einrichtung der Filiale, Bevollmächtigter bis 1912, Prokurist bis 1919, danach Abteilungsleiter)
1922 - 1929 Disconto-Gesellschaft Filiale Danzig (Direktor, Ernennung 08.03.1922)
1929 Disconto-Gesellschaft Filiale Leipzig
1930 - 1938 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Zentrale Berlin (Direktor, Ernennung 29.10.1929)
letzte bekannte Adresse: Berlin, Xantener Straße 1; (ab 03.04.1939) Lietzenburgerstr. 48, Pension Castell
Emigration Mai 1939 nach England
Archivquellen: HADB, P02/H0364
Literatur: Deutsche Bank in Leipzig 1901-2001, S. 70f.

Zeige Inhalt von Heimann, Alfred

Vor- und Nachname: Alfred Heimann
Geburtstag: 20.07.1877
Geburtsort: Frankfurt am Main
Sterbetag: vermutlich 25.11.1941
Sterbeort: vermutlich Kowno
Foto / Dokument:
Heimann, Alfred 1901_300 Alfred Heimann 1901
Heimann, Alfred_letter_300 Letztes erhaltenes Schreiben von Alfred Heimann an die Deutsche Bank Filiale Frankfurt vom 16. April 1941: "Ihrem gefl. Schreiben vom 8. ds. zufolge erwidere ergebenst, daß ich neben der von Ihnen gewährten Pension weder ein Einkommen aus einer selbständigen freiberuflichen noch nichtselbständigen Tätigkeit beziehe."
(HADB, P03/H0393)
Leben: Alfred Heimann war von der Eröffnung der Filiale Frankfurt der Disconto-Gesellschaft im Jahr 1901 bis Ende März 1927 deren Angestellter (zwei Jahre später fusionierte die Disconto-Gesellschaft mit der Deutschen Bank). Zuvor war er beim Frankfurter Zweig des Bankhauses Rothschild und Söhne tätig gewesen, dessen Geschäft und Mitarbeiter 1901 von der Disconto-Gesellschaft übernommen wurden.  Seit 1904 war er mit der aus Memmingen stammenden Rosalie, geborene Kahn, verheiratet. Im Alter von 55 Jahren wurde er 1927 wegen eines Herzleidens pensioniert. Ende 1927 zog das Ehepaar von Frankfurt nach Wertheim. 1939 musste es den Wohnsitz zurück nach Frankfurt verlegen, wo es in kurzer Folge in zwei Wohnungen zur Untermiete lebte. Im November 1941 wurden Alfred und Rosalie Heimann nach Riga deportiert. Am Vortag hatte das Finanzamt Frankfurt ihr Vermögen "zugunsten des Reiches eingezogen". Der Transport wurde jedoch wegen der Überfüllung des Ghettos Riga nach Kowno umgeleitet, wo die Depotierten aus Frankfurt, darunter sehr wahrscheinlich auch das Ehepaar Heimann, am 25. November 1941 ermordet wurden. Wegen der "Evakuierung" aus dem Reichsgebiet stellte die Deutsche Bank zum 1. März 1942 die Pensionszahlungen ein.
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 01.08.1901 (Disconto-Gesellschaft)
Austritt: 31.03.1927
Berufliche Laufbahn:

1889 - 1891 Weingroßhandlung Wolff (Lehrzeit)
1891 - 1892 Firma Elsberg
1892 - 1895 Katzenstein und Benjamin
1895 - 1901 Rothschild und Söhne, Frankfurt am Main
1901 - 1927 Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt (Korrespondenz- und Wechselabteilung) 

letzte bekannte Adresse: Bis 1927 Frankfurt, Oberweg 54; 1927 - 1939 Wertheim, Eduard Uihlein Str. 7; ab 06.06.1939 Frankfurt, Bäckersweg 19II; ab 07.11.1939, Frankfurt Gauss Str. 20 III
Transport: 21./22.11.1941 von Frankfurt nach Riga
Archivquellen: HADB, P03/H0393; HADB, P03/H0412
Weblinks:

https://stadtarchiv.memmingen.de/fileadmin/Allgemeine_Dateiverwaltung/Webseite_Stadtarchiv/Erinnerung_stiftet_Erloesung_Gedenkheft_Memmingen.pdf

Zeige Inhalt von Hoffmann, Adolf

Vor- und Nachname: Adolf Hoffmann
Geburtstag: 19.03.1882
Geburtsort: Neuenkirchen (Münsterland)
Sterbetag: unbekannt
Sterbeort: unbekannt
Foto / Dokument:
Adolf Hoffmann-Disconto-Gesellschaft, Filiale Magdeburg, 1929-x300 Im Bankgebäude Otto-von-Guericke-Str. 78 in Magdeburg hatte Adolf Hoffmann von 1911 bis 1932 seinen Arbeitsplatz.
Leben: Adolf Hoffmann stammte aus einer jüdischen Familie, die schon seit dem 18. Jahrhundert im Münsterland in der kleinen Ortschaft Neuenkirchen beheimatet war. Er besuchte das Gymnasium in Rheine bis zur Obersekundareife 1897 und ging anschließend für drei Jahre nach Brüssel, wo er vermutlich eine kaufmännische Lehre absolvierte. 1902 trat er im thüringischen Nordhausen - wahrscheinlich beim Bankhaus S. Frenkel - eine Stelle an. 1905 wurde die Firma vom Magdeburger Bankverein übernommen und als Filiale fortgeführt. Bis ca. 1910 arbeitete Hoffmann bei der Filiale Nordhausen, um anschließend in die Magdeburger Zentrale der Bank zu wechseln, wo er zum Prokuristen ernannt wurde. Im Ersten Weltkrieg wurde er schwer verwundet. 1917 wurde der Magdeburger Bankverein zur Filiale der Disconto-Gesellschaft in Berlin, die die Regionalbank übernommen hatte. Auch nach der Fusion mit der Deutschen Bank (Oktober 1929) arbeitete Hoffmann in der Filiale. 1932 ging er in Frühpension. Im gleichen Jahr heiratete er die verwitwete Geschäftsfrau Hermine Gutmann. Durch die "Arisierungen" verlor das Ehepaar das gemeinsam geführte Wäschegeschäft. Am 11. November 1938 wurde Adolf Hoffmann in das KZ Buchenwald verschleppt. Die geplante Emigration in die USA scheiterte. Am 14. April 1942 wurden Adolf und Hermine Hoffmann ins Ghetto Warschau deportiert. Dort verliert sich ihre Spur. 
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 1902 (wahrscheinlich S. Frenkel, Nordhausen)
Austritt: 1932
Laufbahn: 1902-1905 wahrscheinlich Bankhaus S. Frenkel, Nordhausen
1905-1910 Magdeburger Bankverein Filiale Nordhausen
1911-1917 Magdeburger Bankverein Zentrale Magdeburg
1917-1929 Disconto-Gesellschaft Filiale Magdeburg
1929-1932 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Magdeburg
letzte bekannte Adresse: Magdeburg, Alte Ulrichstraße 7; Stolperstein verlegt im November 2021 mit Unterstützung der Deutschen Bank
Transport: 10.11.1938 verhaftet und verschleppt nach Buchenwald
14.04.1942 Ghetto Warschau
Literatur: Gertrud Althoff, Geschichte und Leben der jüdischen Neuenkirchener (2015), S. 160-163.
Weblink:

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=de&itemId=11525450&ind=1

https://www.magdeburg.de/PDF/Hoffmann_A_Ehepaar.PDF?ObjSvrID=37&ObjID=50108&ObjLa=1&Ext=PDF&WTR=1&_ts=1635489700

Zeige Inhalt von Leiffmann, Rolf

Vor- und Nachname: (Herbert) Rolf Leiffmann
Geburtstag: 24.08.1909
Geburtsort: Berlin
Sterbetag: 17.08.1942
Sterbeort: Auschwitz
Foto / Dokument:
Leiffmann-Rolf--1931--300 Rolf Leiffmann 1931
Leiffmann-Rolf--Schreiben--300
Internes Schreiben an Rolf Leiffmann vom 2.10.1936: "Unter Bezugnahme auf unsere gestrige Absprache, wonach Sie spätestens zum 30. Juni 1937 aus unseren Diensten ausscheiden. Über die Modalitäten werden wir uns mit Ihnen noch verständigen." (HADB, P03/L0454)
Leben: Rolf Leiffmann war familiär eng verbunden mit der Deutschen Bank: Er wurde als einer von drei Söhnen des Direktors der Deutsche-Bank-Zentrale in Berlin, Ludwig Leiffmann, geboren. Zudem war er der Neffe des Vorstandsmitglieds Selmar Fehr (1923-1930) und auch sein Bruder, Werner Leiffmann, hatte eine Laufbahn bei der Deutschen Bank eingeschlagen. Leiffmann besuchte verschiedene Schulen in Berlin und Frankfurt am Main und schloss seine schulische Ausbildung nach einem zusätzlichen Jahr Privatunterricht 1925 mit der Primareife ab. Sein Vater, Ludwig Leiffmann, war bereits 1921 infolge einer Krankheit verstorben. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Leiffmann eine Lehre im Frankfurter Bankhaus J. Dreyfus & Co. und war anschließend über 2 Jahre im Wertpapierhandel der Privatbank Carl Cahn in Berlin tätig. Im Januar 1931 trat er in die Deutsche Bank ein. In der Filiale Frankfurt war er zunächst in verschiedenen Abteilungen tätig, ab 1934 fest in der Börsenabteilung. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er zum 31.12.1936 entlassen. Rolf Leiffmann emigrierte im August 1937 nach Amsterdam, wo sein Bruder Werner bereits seit 1934 lebte. Beide wurden am 15.07.1942 nach Westerbork verbracht und noch am gleichen Tag mit dem allerersten Transport von Westerbork nach Ausschwitz deportiert und dort ermordet.
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 05.01.1931
Austritt: 31.12.1936
Berufliche Laufbahn: 01.10.1925 - 31.03.1928 J. Dreyfus & Co., Frankfurt am Main (Lehre, Beamter)
01.05.1928 - 31.12.1930 Bankhaus Carl Cahn, Berlin (Beamter)
05.01.1931 - 31.12.1936 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt (verschiedene Abteilungen, ab 1934 Börsenabteilung)
letzte bekannte Adresse: Frankfurt am Main, Städelstraße 6, dort Stolperstein verlegt im Juni 2022 auf Initiative der Deutschen Bank
Emigration/Transport: 02.08.1937 emigrierte von Frankfurt nach Amsterdam
15.07.1942 über Westerbork nach Auschwitz
Archivquelle: HADB, P03/L0454
Weblinks:

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11572292&ind=1

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=5387872&ind=1

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Leiffmann%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Leiffmann%22%7D

https://zentralarchiv-juden.de/bestaende/personen/andere/familie-leiffmann/leifmann

Zeige Inhalt von Leiffmann, Werner

Vor- und Nachname: (Heinz) Werner Leiffmann
Geburtstag: 18.05.1908
Geburtsort: Berlin
Sterbetag: 16.08.1942
Sterbeort: Auschwitz
Foto / Dokument:
Leiffmann-Werner-Foto-300 Werner Leiffmann ca. 1926
Dokument-Leiffmann-Werner-Lehrzeugnis_1928-300 Vorläufiges Zeugnis der Deutschen Bank zum Abschluss der Lehre von Werner Leiffmann, in dem erklärt wird, dass er aufgrund guter Leistungen als Beamter bei der Deutschen Bank angestellt wurde.  (HADB, P03/L0115)
Leben:

Wie auch sein Bruder Rolf war Werner Leiffmann familiär eng mit der Deutschen Bank verbunden. Sein Vater, Ludwig Leiffmann, war Direktor der Berliner Zentrale und sein Onkel Selmar Fehr von 1923 bis 1930 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank. Nach seinem Schulabschluss begann Leiffmann 1926 eine Lehre in der Deutsche Bank Filiale Frankfurt. Im Oktober 1928 wechselte er in die Zentrale der Deutschen Bank nach Berlin, wo er vermutlich bis zu seiner Emigration in die Niederlande 1934 tätig war. In Amsterdam war Leiffmann für das Bankhaus H. Albert de Bary tätig, dessen Haupteigner die Deutsche Bank war. Im Dezember 1939 heiratete er die Berliner Arzttochter Steffi Lewij, die zwei Monate später mit ihren Eltern in die USA emigrierte, sich dann jedoch entschied, nach Amsterdam zurückzukehren. Werner und sein Bruder Rolf Leiffmann, der 1937 ebenfalls in die Niederlande emigriert war, wurden am 15. Juli 1942 verhaftet, in das Lager Westerbork verbracht und noch am selben Tag mit dem allerersten Transport von Westerbork nach Auschwitz deportiert, wo sie kurz nach ihrer Ankunft ermordet wurden. Steffi Leiffmann-Lewij gilt als verschollen. Kurt, der jüngste Bruder, und die Mutter Else Leiffmann emigrierten über Rotterdam nach San Francisco.

Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 15.06.1926
Austritt: 01.02.1934
berufliche Laufbahn:

15.06.1926 - 30.09.1928 Deutsche Bank Filiale Frankfurt am Main (Lehre)
01.10.1928 - ca. 1934 Deutsche Bank Zentrale Berlin
1934 - vermutlich 1940 H. Albert de Bary & Co N.V., Amsterdam 

letzte bekannte Adresse: Amsterdam, Euterpestraat 108
Amsterdam, Schubertstraat 30 
Emigration/Transport: emigrierte am 06.03.1934 nach Amsterdam
deportiert am 15.07.1942 über Westerbork nach Auschwitz
Archivquelle: HADB, P03/L0115
Weblinks:

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11572294&ind=1

https://www.joodsmonument.nl/en/page/171303/heinz-werner-leiffmann

https://zentralarchiv-juden.de/bestaende/personen/andere/familie-leiffmann

https://www.archieven.nl/nl/zoeken?miview=inv2&mivast=0&mizig=210&miadt=298&micode=248-A2487&milang=nl#inv3t3

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Leiffmann%22%7D

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/86338590?s=Leiffmann&t=0&p=0

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/130330356?s=Leiffmann&t=2574986&p=0

Zeige Inhalt von Levystein, Julius

Vorname, Nachname: Julius Levystein
Geburtstag: 09.11.1892
Geburtsort: Worms
Sterbetag: 16.05.1945
Sterbeort: New York
Foto / Dokument:
Levystein-Julius--Foto-1931 Julius Levystein
Levystein-Julius--Telegram--300 Telegramm von Julius Levystein aus New York an die Deutsche Bank vom 3.11.1941: "Drahtet ob unter Abfindung Pension Cubaeinreise und Passagen Mutter Jenny Levystein und Schwester Helene Levystein ermoeglichet [...]". Die Deutsche Bank sah sich jedoch nicht in der Lage, eine solche Einreise zu ermöglichen. (HADB, P03/L0445)
Leben: Julius Levystein wurde als Sohn eines Wormser Kaufmanns geboren. Nach der Obersekundarreife im Jahr 1908 absolvierte er eine Lehre beim Bankhaus J. Dreyfus & Co. und wechselte 1913 zur Dresdner Bank in Frankfurt am Main. Levystein leitete drei Jahre lang die Bankabteilung des Metallhandelsunternehmens M. Lissauer & Cie in Köln, bevor er 1921 in die Disconto-Gesellschaft eintrat. Dort war er im Devisenhandel tätig, wurde 1922 zum Prokuristen ernannt und 1926 Leiter der Abteilung. Nach der Fusion mit der Deutschen Bank 1929 arbeitete Levystein zunächst im Direktionsbüro und wurde dann Mitleiter der Korrespondenzabteilung. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er zum 1.7.1938 im Alter von 45 Jahren vorzeitig pensioniert. Im darauffolgenden Jahr emigrierte er nach England und später nach New York. Er war nicht verheiratet und hatte keine Kinder, unterstützte mit seinen Pensionszahlungen jedoch seine Mutter und seine Schwester in Deutschland. Zum 1.12.1941 wurden die Pensionszahlungen an Levystein eingestellt. Er verstarb kurz nach der deutschen Kapitulation 1945.
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: 01.09.1921 (Disconto-Gesellschaft)
Austritt: 30.06.1938
Berufliche Laufbahn: 01.04.1908 - 01.04.1910 J. Dreyfus & Co., Frankfurt am Main (Lehre)
01.10.1913 - 1918 Dresdner Bank, Frankfurt am Main (verschiedene Abteilungen)
01.07.1918 - 1921 M. Lirsaauer & Co., Köln (Leiter Bankabteilung)
01.09.1921 - 01.11.1928 Disconto-Gesellschaft (Devisenhandel, ab Juni 1922 Prokurist, ab 1926 Leitung Devisengeschäft)
1929 - 1938 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft (Direktionsbüro, ab Februar 1930 Mitleiter Korrespondenzabteilung)
Emigration: 1939 nach England
1940 nach New York
Archivquellen: HADB, P03/L0445