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Vor- und Nachname: | (Wilhelm) Willy Marx | ||||
Geburtstag: | 10.05.1891 | ||||
Geburtsort: | Bingen am Rhein | ||||
Sterbetag: | 11.08.1972 | ||||
Sterbeort: | Müllheim (Baden) | ||||
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Leben: |
Willy Marx wurde als Sohn des Warenhausbesitzers Heinrich Marx in Bingen geboren. Er schloss seine schulische Ausbildung mit dem Abitur ab, bevor er in der Bank für Handel und Industrie in Berlin lernte, wo er bis zum Beginn seines Kriegsdienstes 1915 angestellt war. Marx leistete bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Militärdienst und war anschließend für verschiedene Banken tätig: in den Filialen Bingen und Kreuznach der Bank für Handel und Industrie, der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft und dem Bankhaus Lincoln Menny Oppenheimer in Frankfurt. 1922 heiratete er Luise Laubscher, die "Nichtjüdin" war. 1923 trat Marx in die Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt ein und war dort in verschiedenen Abteilungen tätig. Nach der Fusion der Disconto-Gesellschaft mit der Deutschen Bank war Marx bei der Depositenkasse C in Frankfurt beschäftigt. Seit Ende 1936 erhielt er seitens der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft Angebote, zu jüdischen Unternehmen wie dem Bankhaus Heinrich Cahn & Co. oder zum Kaufhaus F. Ehrenfeld zu wechseln. Nachdem er diese Angebote abgelehnt hatte, beurlaubte die Bank ihn im November 1937 und pensionierte ihn Mitte 1938 aufgrund seiner jüdischen Herkunft vorzeitig. Im Dezember 1938 wurde er wegen Verstoßes gegen das "Devisengesetz" zu drei Jahren Haft verurteilt. Noch während seiner Untersuchungshaft hatte Marx einen Schlaganfall erlitten. Aufgrund seiner Verurteilung entzog die Deutsche Bank ihm ab 1939 die Pensionszahlungen. Nach seiner Haftentlassung im Jahr 1941 konnte er noch mit seiner Frau und seiner Tochter nach Montreal emigrieren, wo er bis zu seinem Tod lebte. Das Urteil gegen Marx wegen Verstoßes gegen das "Devisengesetz" wurde auf der Grundlage des Gesetzes zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts 1950 aufgehoben. |
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Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: | 01.10.1923 (Disconto-Gesellschaft) | ||||
Austritt: | 30.06.1938 | ||||
Beruflicher Werdegang: | 1909 - 1915 Bank für Handel und Industrie Berlin (Lehre, Angestellter) 1915 - 1918 Militärdienst 1918 - 1920 Bank für Handel und Industrie Filialen Bingen und Kreuznach 1920 - 1921 Süddeutsche Disconto-Gesellschaft 1922 - 1923 Lincoln Menny Oppenheimer 1923 - 1929 Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt am Main (Devisenabrechnung, Effektenrevision, Depositenkasse C) 1929 - 1937 Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt am Main (Depositenkasse C) |
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letzte bekannte Adresse: | bis 1939 Frankfurt am Main, Nussberg 63 | ||||
Emigration | 1941 nach Montreal | ||||
Archivquellen: | HADB, P03/M0004; HADB, P03/M0006; HADB, P03/M0007; HADB, P03/M0093 | ||||
Weblink: | https://www.juedisches-bingen.de/69.0.html |
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Vor- und Nachname: | Curt (Kurt) Paechter | ||||
Geburtstag: | 07.04.1888 | ||||
Geburtsort: | Crossen/Neumark | ||||
Sterbetag: | unbekannt | ||||
Sterbeort: | Auschwitz | ||||
Foto / Dokument: |
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Lebensweg: | Der Sohn eines Kaufmanns absolvierte im Anschluss an das Abitur von 1906 bis 1910 ein Jurastudium in Berlin und Freiburg. Es folgten Referendariate, Militär- und Kriegsdienst. 1920 trat er in die Berliner Hauptverwaltung der Disconto-Gesellschaft ein, wo er seit 1922 als Justiziar in der Rechtsabteilung tätig war. Nach der Fusion mit der Deutschen Bank wurde er zum Syndikus ernannt und bearbeitete vor allem Angelegenheiten auf dem Gebiet des bürgerlichen Rechts, des Handels- und Strafrechts. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er 1937 entlassen, erhielt aber seine vollen Bezüge noch bis Ende 1938. Im Oktober 1942 wurde er mit dem 70. Alterstransport von Berlin nach Theresienstadt gebracht. Im Oktober 1944 von dort aus Deportation nach Auschwitz, wo er ermordet wurde. | ||||
Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: | 01.04.1920 (Disconto-Gesellschaft) | ||||
ausgeschieden: | 31.12.1938 | ||||
Laufbahn: | 1920 - 1929 Disconto-Gesellschaft, Berlin (Zentrale Rechtsabteilung) 1929 - 1937 Deutsche Bank, Berlin (Zentrale Rechtsabteilung) |
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letzte bekannte Adresse: | Berlin-Wilmersdorf, Nassauische Straße 61, dort Stolperstein am 15.04.2010 verlegt auf Initiative der "Initiative Stolpersteine Charlottenburg-Wilmersdorf" | ||||
Transporte: | 30.10.1942 von Berlin nach Theresienstadt 09.10.1944 von Theresienstadt nach Auschwitz |
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Archivquellen: | HADB, P02/P0008 | ||||
Literatur: | Deutsche Bank. Eine Geschichte in Bildern/An illustrated history, München 2006, S. 235; Berliner Gedenkbuch, S. 966; Theresienstädter Gedenkbuch, S. 164 |
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Weblinks: | https://www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/3004 https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/27146-kurt-p-chter/ |
Zeige Inhalt von Rau, Sigmund
Vor- und Nachname: | Sigmund Rau | ||||
Geburtstag: | 24.05.1894 | ||||
Geburtsort: | Hirschaid (Bezirk Bamberg) | ||||
Sterbetag: | 07.12.1962 | ||||
Sterbeort: | Bournemouth, Großbritannien | ||||
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Leben: |
Sigmund Rau wurde 1894 in Hirschaid als Sohn des Hauptlehrers Abraham Rau geboren. Nach dem Besuch der Realschule in Bamberg, von der er mit 16 Jahren abging, begann er eine zweijährige Lehre Im Bankhaus A.E. Wassermann in Bamberg. Seine spätere Anstellung im gleichen Bankhaus, musste er wegen seines Kriegsdienstes von 1915 bis 1918 unterbrechen. 1921 wechselte er zur Deutschen Bank Filiale Frankfurt am Main. Dort arbeitete er zunächst in der Devisen-, später in der Börsenabteilung und wurde im Juli 1923 zum Prokuristen ernannt. 1924 heiratete er die ebenfalls jüdische Liesel Marx (21.1.1906-1960, England), das Paar blieb kinderlos. Rau galt als ausgewiesener Experte auf allen Gebieten des Effektenhandels, sowohl des Aktien- als auch des Rentenmarktes, insbesondere im Handel mit Auslandseffekten. Aufgrund seiner jüdische Abstammung wurde er am 30.6.1938 mit nur 44 Jahren pensioniert und bereits Mitte November 1937 beurlaubt. Ende April 1938 emigrierte er nach Großbritannien, und versuchte, zunächst mit befristeter Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, bei den englischen Großbanken Fuß zu fassen. Seine Bitte, die Deutsche Bank möge ihm über ihre Auslandsbeziehungen zu einer Stelle verhelfen, wurden abgewiesen. Von 1939 bis 1941 überwies die Bank die Pensionszahlungen auf ein Sperrkonto, Mitte 1941 wurden die Zahlungen eingestellt. Aufgrund seiner angegriffenen Gesundheit zog Rau 1960 von London in das englische Küstenstädtchen Bournemouth, wo er am 7.12.1962 verstarb. |
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Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: | 02.01.1921 | ||||
Austritt: | Beurlaubung 15.11.1937, Pensionierung 30.06.1938 | ||||
Beruflicher Werdegang: | 15.08.1910 - 15.08.1912 Lehre Bankhaus A.E. Wassermann, Bamberg 15.08.1912 - 31.12.1920 Angestellter Bankhaus A.E. Wassermann, Bamberg (als Buchhalter, Depotabteilungsleiter, Tresorverwalter, Effekten- und Devisenhändler) 01.05.1915 - 15.12.1918 Unterbrechung der Tätigkeit wegen Kriegsdienst 02.01.1921 - 15.11.1937 Deutsche Bank Filiale Frankfurt am Main (Ernennung zum Prokuristen Juli 1923, bis 1924 Devisenabteilung, danach in der Börsenabteilung) |
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letzte bekannte Adresse: | Melemstraße 8, Frankfurt am Main | ||||
Emigration | Ende April 1938 nach Großbritannien | ||||
Archivquellen: | HADB, P03/R0532; P03/R0079; P03/R0080; P03/R0081 | ||||
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Vor - und Nachname: | Eduard Rothschild | ||||
Geburtstag: | 26.12.1885 | ||||
Geburtsort: | Frankfurt am Main | ||||
Sterbetag: | 26.11.1950 | ||||
Sterbeort: | New York | ||||
Fotos: |
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Lebensweg: | Eduard Rothschild stammte aus Frankfurt, war aber nicht erkennbar mit den Vertretern des berühmten Bankhauses gleichen Namens verwandt. Auslandserfahrungen sammelte er an der Lyoner Börse. 1912 wechselte er von der Frankfurter Filiale der Dresdner Bank zur Brüsseler Filiale der Deutschen Bank. Während des gesamten Ersten Weltkriegs war Rothschild zum Militärdienst eingezogen. Da die Deutsche Bank mit dem Kriegsende ihres Filiale in Brüssel schließen musste, kehrte Rothschild in seine Heimatstadt zurück und wurde von der Frankfurter Filiale der Deutschen Bank übernommen. Der Name "Rothschild" wirkte sich - zumal als Bankier - nach 1933 besonders belastend aus. Trotzdem konnte er sich verhältnismäßig lange als Filialdirektor der Deutschen Bank halten, auch wenn er in der Außenkommunikation praktisch nicht mehr präsent war. Nach seiner zwangsweisen Pensionierung emigrierte er gemeinsam mit seiner Frau Luise, geb. Oppenheim, in die USA. Im September 1941 beschlagnahmte die Geheime Staatspolizei die noch vorhandenen Vermögenswerte Eduard Rothschilds, darunter auch ein Sonderkonto, auf das die Pensionszahlungen der Deutschen Bank an ihn überwiesen wurde. Gleichzeitig stellte die Deutsche Bank die Pensionszahlungen an Eduard Rothschild ein, die erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder aufgenommen wurden. |
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Eintritt in die Deutsche Bank bzw. Vorläufer: | 23.09.1912 | ||||
ausgeschieden: | 31.12.1937 | ||||
Laufbahn: |
01.10.1900 - 01.10.1902 Bankhaus M. Ladenburg (Lehre) |
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letzte bekannte Adresse: | Frankfurt am Main, Feuerbachstraße 11 | ||||
Emigration: | 1938 in die USA | ||||
Archivquellen: | HADB, P03/R0001/I + II + III; HADB, P03/R0494 | ||||
Literatur: | Die Deutsche Bank in Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 2005, S. 105f. | ||||