Der von den Gründern gestellten Aufgabe der internationalen Handelsfinanzierung wollte die Deutsche Bank von Anfang an durch die Eröffnung von Auslandsniederlassungen nachkommen. Vor allem in London, dem führenden Finanzzentrum der Welt, wollte sie vertreten sein. Der Gründung einer Filiale standen aber zunächst noch rechtliche Hindernisse im Weg. So beteiligte sie sich zunächst 1871 gemeinsam mit anderen deutschen und englischen Häusern an der Errichtung der German Bank of London. Diese Konsortialbank entwickelte sich aber nicht so wie erhofft. Die Deutsche Bank bemühte sich daher weiterhin um die Zulassung einer Filiale. Schließlich konnte im März 1873die „Deutsche Bank (Berlin) London Agency“ eröffnet werden.
Schon nach kurzer Zeit entwickelte sich die Londoner Filiale zur bedeutendsten Zweigniederlassung der Deutschen Bank. Den Schwerpunkt ihres Geschäfts bildete die Finanzierung des Fernhandels. Bald gewann aber auch der Handel mit Edelmetallen und das Wertpapieremissiongeschäft an Bedeutung. An einer Reihe von Börsenemissionen war die London Agengy beteiligt. Unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg arbeiteten 330 Angestellte für die Deutsche Bank in der englischen Hauptstadt.
Der Beginn des Ersten Weltkrieges setzte der Geschäftstätigkeit der London Agency ein plötzliches Ende. Anfang August 1914 wurden die Büros geschlossen und die Vermögenswerte beschlagnahmt. 1917 kam es schließlich sogar zur Versteigerung des Bankgebäudes. Die komplizierte Abwicklung der Liquidation der London Agency dauerte bis zum Jahre 1928 und zeigte, wie umfangreich und bedeutend ihr Geschäft gewesen war.
In der Zwischenkriegszeit kehrte die Deutsche Bank nicht nach London zurück. Sie konzentrierte sich statt dessen auf den Finanzplatz New York, der für die Kapitalversorgung der deutschen Wirtschaft in den zwanziger Jahre eine zentrale Rolle spielte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der erst 1957 abgeschlossen Reorganisation der Großbanken verhielt sich die Deutsche Bank lange Zeit zurückhaltend, was ihre internationale Vertretung anging. Erst am 16.1.1973 errichtete sie dort eine Repräsentanz, die sie am 15.1.1976 in eine Filiale umwandelte. Es war die erste Auslandsfiliale der Deutschen Bank nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Basis des Geschäfts bildeten die in Großbritannien ansässigen deutschen Unternehmen. Zusätzlich wurden Kundenbeziehung zu britischen Unternehmen aufgebaut. Daneben waren sowohl der Devisenhandel als auch der Geldhandel von Bedeutung. Das Wirtschaftswachstum und die Liberalisierung der Finanzmärkte in Großbritannien in den achtziger Jahren begünstigte die Geschäftsentwicklung.
Mit der Übernahme der Merchant Bank Morgan Grenfell im Jahr 1989 wandelte sich die Rolle der Deutschen Bank von der einer starken Auslandspräsenz zur der eines wesentlichen Akteurs auf dem Londoner Finanzplatz. Zugleich wurde damit der Umbau der Deutschen Bank zur Investment Bank anglo-amerikanischer Prägung eingeleitet. Im Zuge dieser völligen Neuausrichtung wurde London Zentrum wichtiger Geschäftsbereiche des Konzerns. Ende 1994 wurden die Investment Banking Aktivitäten in London zusammengeführt. Von 1995 bis 1998 arbeitete der neue weltweit operierende Unternehmensbereich Investment Banking unter dem Namen Deutsche Morgan Grenfell.
Da sich die Zweimarken-Strategie nicht bewährte, entfiel 1998 der Namensbestand Morgan Grenfell. Die weltweite Führung des Investment Banking aus London blieb jedoch bestehen und wurde durch die Eingliederung der dortigen Niederlassung des 1999 aquirierten amerikanischen Instituts Bankers Trust zusätzlich gestärkt. Heute ist die Deutsche Bank mit mehr als 7.500 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in der Londoner City.
Neueröffnung: 16.01.1973
Erste europäische Auslandsfiliale.
Der von den Gründern gestellten Aufgabe der internationalen Handelsfinanzierung wollte die Deutsche Bank von Anfang an durch die Eröffnung von Auslandsniederlassungen nachkommen. Vor allem in London, dem führenden Finanzzentrum der Welt, wollte sie vertreten sein. Der Gründung einer Filiale standen aber zunächst noch rechtliche Hindernisse im Weg. So beteiligte sie sich zunächst 1871 gemeinsam mit anderen deutschen und englischen Häusern an der Errichtung der German Bank of London. Diese Konsortialbank entwickelte sich aber nicht so wie erhofft. Die Deutsche Bank bemühte sich daher weiterhin um die Zulassung einer Filiale. Schließlich konnte im März 1873die „Deutsche Bank (Berlin) London Agency“ eröffnet werden.
Schon nach kurzer Zeit entwickelte sich die Londoner Filiale zur bedeutendsten Zweigniederlassung der Deutschen Bank. Den Schwerpunkt ihres Geschäfts bildete die Finanzierung des Fernhandels. Bald gewann aber auch der Handel mit Edelmetallen und das Wertpapieremissiongeschäft an Bedeutung. An einer Reihe von Börsenemissionen war die London Agengy beteiligt. Unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg arbeiteten 330 Angestellte für die Deutsche Bank in der englischen Hauptstadt.
Der Beginn des Ersten Weltkrieges setzte der Geschäftstätigkeit der London Agency ein plötzliches Ende. Anfang August 1914 wurden die Büros geschlossen und die Vermögenswerte beschlagnahmt. 1917 kam es schließlich sogar zur Versteigerung des Bankgebäudes. Die komplizierte Abwicklung der Liquidation der London Agency dauerte bis zum Jahre 1928 und zeigte, wie umfangreich und bedeutend ihr Geschäft gewesen war.
In der Zwischenkriegszeit kehrte die Deutsche Bank nicht nach London zurück. Sie konzentrierte sich statt dessen auf den Finanzplatz New York, der für die Kapitalversorgung der deutschen Wirtschaft in den zwanziger Jahre eine zentrale Rolle spielte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der erst 1957 abgeschlossen Reorganisation der Großbanken verhielt sich die Deutsche Bank lange Zeit zurückhaltend, was ihre internationale Vertretung anging. Erst am 16.1.1973 errichtete sie dort eine Repräsentanz, die sie am 15.1.1976 in eine Filiale umwandelte. Es war die erste Auslandsfiliale der Deutschen Bank nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Basis des Geschäfts bildeten die in Großbritannien ansässigen deutschen Unternehmen. Zusätzlich wurden Kundenbeziehung zu britischen Unternehmen aufgebaut. Daneben waren sowohl der Devisenhandel als auch der Geldhandel von Bedeutung. Das Wirtschaftswachstum und die Liberalisierung der Finanzmärkte in Großbritannien in den achtziger Jahren begünstigte die Geschäftsentwicklung.
Mit der Übernahme der Merchant Bank Morgan Grenfell im Jahr 1989 wandelte sich die Rolle der Deutschen Bank von der einer starken Auslandspräsenz zur der eines wesentlichen Akteurs auf dem Londoner Finanzplatz. Zugleich wurde damit der Umbau der Deutschen Bank zur Investment Bank anglo-amerikanischer Prägung eingeleitet. Im Zuge dieser völligen Neuausrichtung wurde London Zentrum wichtiger Geschäftsbereiche des Konzerns. Ende 1994 wurden die Investment Banking Aktivitäten in London zusammengeführt. Von 1995 bis 1998 arbeitete der neue weltweit operierende Unternehmensbereich Investment Banking unter dem Namen Deutsche Morgan Grenfell.
Da sich die Zweimarken-Strategie nicht bewährte, entfiel 1998 der Namensbestand Morgan Grenfell. Die weltweite Führung des Investment Banking aus London blieb jedoch bestehen und wurde durch die Eingliederung der dortigen Niederlassung des 1999 aquirierten amerikanischen Instituts Bankers Trust zusätzlich gestärkt. Heute ist die Deutsche Bank mit mehr als 7.500 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in der Londoner City.