Japan 1. Juni 1872

Yokohama

Deutsche Bank Filiale Yokohama

Schließung: Frühjahr 1875


Im Frühjahr 1872 eröffnete die Deutsche Bank ihre ersten Auslandsfilialen in Yokohama und Shanghai, den wichtigsten Außenhandelsplätzen Chinas und Japans.

Die in das Ostasiengeschäft gesetzten Erwartungen erfüllten sich zunächst jedoch nicht. Das Deutsche Reich, das nach 1871 von der Silber- zur Goldwährung überging, beauftragte die Deutsche Bank mit dem Verkauf seiner großen Silbervorräte in Ostasien, das man als geeigneten Absatzmarkt ansah. So erzielte die Deutsche Bank in den Jahren 1873 bis 1876 zwar stattliche Gewinne aus den Silberverkäufen, doch dadurch sank der Silberpreis erheblich. Dies schädigte die Filialen Shanghai und Yokohama, deren Betriebskapital auf Silber basierte. Nach zwei verlustreichen Geschäftsjahren entschloss sich daher der Vorstand in Berlin, die Filialen 1875 zu schließen. Geschäfte mit Ostasien wurden fortan über die 1873 gegründete Londoner Filiale der Bank getätigt. Vierzehn Jahre später kehrte die Deutsche Bank im Rahmen ihrer Beteiligung an der Deutsch-Asiatischen Bank wieder nach Ostasien zurück, die 1905 auch in Yokohama wieder eine Filiale eröffnete.